2025/GS/1 Post heißt nicht vorbei! - Ausbau/Weitere Versorgung von Post-Covid-Ambulanzen

Status:
Annahme

Long- und Post-Covid stellen ernsthafte gesundheitliche Herausforderungen dar, die langfristige und umfassende Versorgungsstrukturen erfordern. Trotz erster Maßnahmen zur Unterstützung der Betroffenen bestehen nach wie vor viele Versorgungsdefizite. Daher sind eine Verlängerung der Finanzierung sowie ein gezielter Ausbau der Long- /Post-Covid-Ambulanzen unerlässlich.

Schätzungen zufolge sind in Deutschland im Jahr 2024 rund eine Million Menschen von Long-Covid betroffen, wobei etwa 500.000 an einer chronischen Verlaufsform leiden. Long-Covid bezeichnet gesundheitliche Beschwerden, die über die akute Krankheitsphase einer SARS-CoV-2-Infektion von vier Wochen hinaus bestehen bleiben oder neu auftreten. Als Post-Covid werden Beschwerden bezeichnet, die mehr als 12 Wochen nach Beginn der Infektion noch vorhanden sind und nicht anderweitig erklärt werden können. Beide Begriffe werden dabei oft als Synonym verwendet. Die Symptome dieser Erkrankungen reichen von extremer Erschöpfung und kognitiven Einschränkungen bis hin zu Nervensystemstörungen und Gelenkschmerzen. Studien zeigen, dass viele Betroffene im Verlauf ihrer Post-Covid-Erkrankung nach etwa einem halben Jahr die Diagnosekriterien für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) erfüllen – eine neuroimmunologische Multisystemerkrankung, die zu schwerwiegender Behinderung und Pflegebedürftigkeit führen kann.

Trotz der wachsenden Zahl der Betroffenen bestehen nach wie vor erhebliche Versorgungslücken. Hohe Kosten für nicht erstattungsfähige, experimentelle Therapieangebote, unzureichende diagnostische Möglichkeiten, begrenzte Forschungsplätze sowie mangelndes Wissen in der medizinischen Praxis erschweren die Situation der Erkrankten erheblich.

Für die Versorgung von Long-/Post-Covid-Betroffenen spielen daher sogenannte Post- Covid-Ambulanzen eine zentrale Rolle, da sie gezielt für eine erste Betreuung und Behandlung dieser Patient*innengruppen eingerichtet wurden. In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit nur rund fünf solcher Ambulanzen, die eine wichtige Schnittstelle zwischen hausärztlicher Versorgung und spezialisierten Fachärzt*innenangeboten darstellen.
Die Kapazitäten der bestehenden Ambulanzen sind jedoch begrenzt. Viele Betroffene berichten von Wartezeiten von bis zu 1,5 Jahren, bevor sie eine Behandlung erhalten können. Da es bislang noch keine weiteren gesicherten Behandlungsmethoden für Long- /Post-Covid, und neue oder anderweitige Therapieansätze mit hohen Kosten verbunden sind, benötigen wir eine Sicherstellung der Finanzierung sowie einen Ausbau der Post- Covid-Ambulanzen, um den Betroffenen weiterzuhelfen.

Daher fordern wir die Finanzierung der Post-Covid-Ambulanzen, um mindestens fünf weitere Jahre zu verlängern und das Netzwerk der ambulanten Einrichtungen von derzeit fünf auf mindestens acht Post-Covid-Ambulanzen in Rheinland-Pfalz auszubauen. Ziel ist es, die langfristige Versorgung von Post-/Long-Covid-Erkrankten sicherzustellen, Wartezeiten für Betroffene zu verringern und die Versorgungsdichte im Land zu erhöhen.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme in der Version der Antragskommission
Version der Antragskommission:

Änderung ab Zeile 71:

 

Daher fordern wir die bedarfsgerechte Finanzierung um diese zu verlängern und das…

 

Weiter mit Zeile 74.

Text des Beschlusses:

Long- und Post-Covid stellen ernsthafte gesundheitliche Herausforderungen dar, die langfristige und umfassende Versorgungsstrukturen erfordern. Trotz erster Maßnahmen zur Unterstützung der Betroffenen bestehen nach wie vor viele Versorgungsdefizite. Daher sind eine Verlängerung der Finanzierung sowie ein gezielter Ausbau der Long- /Post-Covid-Ambulanzen unerlässlich.

Schätzungen zufolge sind in Deutschland im Jahr 2024 rund eine Million Menschen von Long-Covid betroffen, wobei etwa 500.000 an einer chronischen Verlaufsform leiden. Long-Covid bezeichnet gesundheitliche Beschwerden, die über die akute Krankheitsphase einer SARS-CoV-2-Infektion von vier Wochen hinaus bestehen bleiben oder neu auftreten. Als Post-Covid werden Beschwerden bezeichnet, die mehr als 12 Wochen nach Beginn der Infektion noch vorhanden sind und nicht anderweitig erklärt werden können. Beide Begriffe werden dabei oft als Synonym verwendet. Die Symptome dieser Erkrankungen reichen von extremer Erschöpfung und kognitiven Einschränkungen bis hin zu Nervensystemstörungen und Gelenkschmerzen. Studien zeigen, dass viele Betroffene im Verlauf ihrer Post-Covid-Erkrankung nach etwa einem halben Jahr die Diagnosekriterien für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) erfüllen – eine neuroimmunologische Multisystemerkrankung, die zu schwerwiegender Behinderung und Pflegebedürftigkeit führen kann.

Trotz der wachsenden Zahl der Betroffenen bestehen nach wie vor erhebliche Versorgungslücken. Hohe Kosten für nicht erstattungsfähige, experimentelle Therapieangebote, unzureichende diagnostische Möglichkeiten, begrenzte Forschungsplätze sowie mangelndes Wissen in der medizinischen Praxis erschweren die Situation der Erkrankten erheblich.

Für die Versorgung von Long-/Post-Covid-Betroffenen spielen daher sogenannte Post- Covid-Ambulanzen eine zentrale Rolle, da sie gezielt für eine erste Betreuung und Behandlung dieser Patient*innengruppen eingerichtet wurden. In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit nur rund fünf solcher Ambulanzen, die eine wichtige Schnittstelle zwischen hausärztlicher Versorgung und spezialisierten Fachärzt*innenangeboten darstellen.
Die Kapazitäten der bestehenden Ambulanzen sind jedoch begrenzt. Viele Betroffene berichten von Wartezeiten von bis zu 1,5 Jahren, bevor sie eine Behandlung erhalten können. Da es bislang noch keine weiteren gesicherten Behandlungsmethoden für Long- /Post-Covid, und neue oder anderweitige Therapieansätze mit hohen Kosten verbunden sind, benötigen wir eine Sicherstellung der Finanzierung sowie einen Ausbau der Post- Covid-Ambulanzen, um den Betroffenen weiterzuhelfen.

Daher fordern wir die bedarfsgerechte Finanzierung um diese zu verlängern und das Netzwerk der ambulanten Einrichtungen von derzeit fünf auf mindestens acht Post-Covid-Ambulanzen in Rheinland-Pfalz auszubauen. Ziel ist es, die langfristige Versorgung von Post-/Long-Covid-Erkrankten sicherzustellen, Wartezeiten für Betroffene zu verringern und die Versorgungsdichte im Land zu erhöhen.

 

Der Antrag wurde in der Sitzung des Landesparteirates am 29.09.2025 beschlossen.

Beschluss-PDF: