2022/A/8 Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Bekämpfung des Fachkräftemangels im sozialen Bereich

Status:
Zurückgezogen

Wir fordern eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und ein Entgegenwirken des Fachkräftemangels im sozialen Bereich.
Gerade haben Gewerkschaften wieder einmal auf die katastrophalen Zustände in sozialen Einrichtungen aufmerksam gemacht: zu wenig Personal, wenig Nachwuchs, miserable und unwürdige Bezahlung, unattraktive Arbeitsbedingungen, immer wieder neue Aufgaben sowie mangelnde Anerkennung als Bildungsinstitution. Dies hat zur Folge, dass soziale Berufe die Statistiken über Burnout anführen

1. Aushilfskräfte dürfen von Trägern nicht länger als dauerhafte, billige Überbrückung zur nächsten Fachkraft ausgenutzt werden. Es ist also dringend notwendig, diesen Berufszweig zu entlasten und aufzuwerten.
Gegenmaßnahmen zum Fachkräftemangel:

• Springerkräfte, die einer bestimmten Region zugeordnet und bedarfsorientiert eingesetzt werden können – auch trägerübergreifend.

• Für sogenannte “Quereinsteiger*innen” muss die Hemmschwelle abgebaut und eine Umschulung attraktiver gemacht werden. Auch müssen sie die Aussicht auf gleiche Bezahlung bei gleicher Erfahrung bekommen.

• In multiprofessionellen Teams könnten Aufgaben aufgeteilt und Fachkräfte entlastet werden. Erzieher:innen, Projektkräfte, Kinderpfleger*innen, Psycholog*innen sowie Springer- und Aushilfskräfte könnten ein beispielhaftes Team sein. Durch eine Verteilung der Aufgaben gäbe es auch wieder mehr Zeit für Praktikant*innen, was positive Auswirkungen auf die Berufsmotivation hat.

• Durchgehende Bezahlung von Fachkräften auch in den Ferien oder bewusste Stundenreduzierung zum Abbau von Überstunden in den Ferien.

• Integrationshilfe muss von Menschen mit pädagogischer Ausbildung ausgeübt werden. Das ist kein Mini-Job!

Verbesserte Arbeitsbedingungen:

• Der Betreuungsschlüssel muss dringend reduziert werden.

• Es müssen niederschwellige Fördergelder für mobile Endgeräte und Programme angeboten werden, die die gemeinsame Dokumentation ermöglichen und somit Fachkräfte enorm entlasten.

• Es müssen (anonyme) niederschwellige Beschwerdemöglichkeiten für Mitarbeiter:innen installiert werden.

• Zurzeit sind Anträge zur Materialbeschaffung (vor allem auf kommunaler Ebene) viel zu bürokratisch und die Bearbeitung dauert zu lange. Bildungsfragen der Kinder müssen aber jetzt beantwortet werden. Es muss deshalb schnelle Möglichkeiten geben, Material zu beschaffen. Immerhin haben Kinder das Recht auf Bildung!

• Mit regelmäßig neu hinzu kommenden Aufgaben muss auch die finanzielle Anerkennung steigen!
All diese Maßnahmen würden die Qualität in Bildungseinrichtungen immens steigern. Deshalb fordern wir, diese umzusetzen.

Quellen:
https://www.wido.de/publikationen-produkte/buchreihen/fehlzeiten-report/2021/ (Stand 23.05.2022)

Version der Antragskommission:

Der Antrag wurde vom Antragssteller am 24.06.2022 zurückgezogen.