2024/KL/7 Verbesserung der Schulungszeiten und Zugänglichkeit der Lehrgänge für die freiwillige Feuerwehr und den Katastrophenschutz in Rheinland-Pfalz

Status:
Nicht Abgestimmt

Wir fordern die Landesregierung Rheinland-Pfalz auf, sicherzustellen, dass:

 

1. Die Lehrkapazitäten für die Lehrgänge an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule (LFKA) in Koblenz, signifikant erhöht werden, um dadurch die Wartezeiten auf die Lehrgänge signifikant zu reduzieren.

 

2. Dass das momentane Buchungssystem für Lehrgänge und Schulungen (personalisierte Voucher für Schulungen und Lehrgänge), um ein dynamisches Wartelistensystem ergänzt wird, um eine effiziente Nutzung der Bildungsressourcen zu gewährleisten. Dieses System soll bei der Vergabe von Nachrücker:innenplätzen im Regelfall automatisch verfügbare Plätze an die nächstgereihten Personen auf einer Warteliste vergeben, hierbei allerdings Prioritäten setzen, basierend auf Dringlichkeit (z.B. Ablauf der Frist für erforderliche Qualifikationen).

 

3. Die Lehrkapazitäten für vollzeitige Präsenzlehrgänge erhöht werden.

 

4. Die Effektivität des hybriden Lernformats verbessert wird.

Begründung:

Die freiwilligen Feuerwehren spielen eine unverzichtbare Rolle in der Sicherheitsstruktur von Rheinland-Pfalz, indem sie nicht nur bei Bränden, sondern auch in Katastrophenschutzsituationen wesentliche Dienste leisten und die Berufsfeuerwehren bei ihrer Arbeit unterstützen. Eine zentrale Voraussetzung für die effektive Erfüllung dieser Aufgaben ist eine qualifizierte Ausbildung aller Feuerwehrkräfte. Die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule (LFKA) in Koblenz ist die einzige Bildungseinrichtung in Rheinland-Pfalz, die für diesen Bereich spezialisierten Lehrgänge anbietet.

Aktuell sind die Wartezeiten für Lehrgänge aufgrund hoher Nachfrage und begrenzter Kapazitäten übermäßig lang (teils 2-3 Jahre), was dazu führt, dass insbesondere Führungskräfte oft erst mehrere Jahre nach ihrer Wahl die erforderlichen Schulungen absolvieren können. Zu beachten gilt hier, dass grundsätzlich z.B. Wehrführer:innen oder deren Stellvertreter:innen gewisse Lehrgänge (Gruppenführer:innen und darauf aufbauend der Zugführer:innen) innerhalb von zwei Jahren nach ihrer Wahl belegen müssen, um ihren Dienst vorschriftsgemäß verrichten zu können, sofern diese nicht schon vorab besucht wurden. Das momentane Schulungssystem stellt dies nicht immer sicher. Zudem wird dieser Zustand noch durch ein unflexibles Voucher-System verschärft, welches keine Rückgabe oder Ablehnung von Lehrgangsplätzen zulässt, falls die Termine den Teilnehmenden nicht passen. Dadurch verfallen wertvolle Ausbildungsgelegenheiten.

Die hohe Nachfrage nach diesen Lehrgängen zeigt sich unter anderem deutlich in der Restplatzbörse auf der Website der LFKA (https://katalog.lfka-rlp.de/freie-plaetze/2024/), wo freie Plätze schnell meist restlos vergeben sind. Dies unterstreicht die Dringlichkeit einer Reform des Buchungssystems und einer Erhöhung der Lehrkapazitäten!

Des Weiteren stellt das vermehrte Angebot von hybriden Lehrgängen eine Herausforderung dar. Zwar bietet dieses Format theoretisch die Möglichkeit, flexibler zu lernen, jedoch ist die erste, zuhause stattfindende Lernwoche durch nicht optimale pädagogische Umsetzung und geringere Interaktionsmöglichkeiten mit den Dozenten weniger effektiv. Effektiv besteht diese aus einem digitalen Frontalunterricht vormittags (ein:e Dozent:in und ca. 75 Lehrgangsteilnehmer:innen) und nachmittags einer Selbstlernphase, bestehend aus Videos und des Lesens von Pdf-Dokumenten mit einem anschließenden Online-Test zu diesen. Die zweite Lehrgangswoche findet dann häufig mit größerem Zeitlichen Abstand (1-8 Wochen) in Koblenz statt. Dort muss folgend zumeist der Inhalt der ersten Woche erst wieder aufgefrischt werden, ehe zusätzliche Inhalte vermittelt werden können. Gleichzeitig sind die Präsenzphasen in kleineren Gruppen, die sich als effektiver erwiesen haben, (zumeist ca. 25 Personen) zuletzt reduziert worden. Zusammengenommen stellt dies eine nicht hinnehmbare Verschlechterung der Ausbildungsqualität dar. Das ist insbesondere für ehrenamtlich Engagierte, die diese Schulungen besuchen, nicht hinnehmbar!

Zusammengefasst benötigen wir eine Reform, die nicht nur die Lehrkapazitäten erhöht und die Wartezeiten reduziert, sowie die Flexibilität und Effektivität der Lehrgänge sicherstellt, sondern ebenfalls eine Evaluierung und Anpassung insbesondere des hybriden Lehrkonzepts.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme in der Version der Antragskommission
Version der Antragskommission:

Streichung des Wortes signifikant in der Zeile 8.