2024/B/4 Verbot von In-App-Käufen in Spielen als Form des Glücksspiels für Personen unter 18 Jahren

Status:
Nicht Abgestimmt

Wir fordern ein Verbot von In-App-Käufen in Spielen, die Glücksspielmechanismen enthalten. Spiele, die solche Mechanismen nutzen, dürfen nicht vermarktet werden. Es müssen klare und transparente Richtlinien für Spieleentwickler*innen und Plattformbetreiber*innen eingeführt werden, um die Einhaltung des Verbots zu gewährleisten.

 

Zur Durchsetzung dieses Verbots fordern wir:

 

– Eine gesetzliche Regelung, die den Verkauf und die Nutzung von In-App-Käufen mit Glücksspielelementen untersagt.

 

– Strenge Kontrollen und Sanktionen für Verstöße gegen diese Regelung.

 

– Die Einrichtung einer unabhängigen Kontrollinstanz, die die Einhaltung dieser Vorschriften überwacht und bei Verstößen einschreitet.

 

– Aufklärungskampagnen für Eltern und Erziehungsberechtigte über die Risiken von In- App-Käufen.

Begründung:

In den letzten Jahren hat sich das Geschäftsmodell vieler Spieleentwickler von einem einmaligen Kaufpreis hin zu sogenannten „Free-to-Play“-Modellen verlagert. Dabei sind die Spiele selbst kostenlos, bieten jedoch zahlreiche In-App-Käufe an, die oft notwendig sind, um im Spiel voranzukommen oder bestimmte Vorteile zu erlangen. Diese In-App-Käufe beinhalten häufig Mechanismen, die als eine Form des Glücksspiels betrachtet, werden können, wie zum Beispiel „Lootboxen“ oder andere zufallsbasierte Belohnungssysteme.

Diese Glücksspielelemente in Spielen können ein erhebliches Suchtpotenzial bergen, insbesondere für Minderjährige. Da die psychologischen Mechanismen, die bei Glücksspielen greifen, gezielt ausgenutzt werden, um die Spielerinnen und Spieler zu wiederholten Käufen zu verleiten, entsteht eine erhebliche finanzielle Belastung und eine Gefahr der Spielsucht. Diese Mechanismen sorgen dafür, dass die Grenzen zwischen Glücksspiel und Spiel verschwinden. Kinder und Jugendliche werden so schon geprägt für Glückspiel und sehen später viel weniger die Gefahren darin.

Der Schutz von Minderjährigen vor solchen Gefahren vor den Gefahren des Glücksspiels und der Spielsucht ist eine gesellschaftliche Verantwortung und muss oberste Priorität haben. In-App-Käufe mit Glücksspielelementen stellen eine ernsthafte Bedrohung dar, die wir nicht länger ignorieren dürfen. Ein Verbot solcher Praktiken für Minderjährige ist ein wichtiger Schritt, um die psychische und finanzielle Gesundheit der jungen Generation zu sichern und sie vor Ausbeutung durch diese Geschäftspraktiken zu schützen.

Empfehlung der Antragskommission:
Überweisen an: Landtagsfraktion