2022/GS/12 Förderung von Lebensmittelanreicherung

Laut Nationaler Verzehrsstudie II, Lebensmittelverband Deutschland und DGE führen Menschen in Deutschland einige Nährstoffe nur unzureichend zu. Ferner entscheiden sich immer mehr Menschen für einen flexitarischen, vegetarischen oder veganen Lebensstil, weshalb sie auf bestimmte Nährstoffe besonders achten müssen. Gründe für diese unzureichenden Zufuhren sind beispielsweise Nährstoffarmut in Böden, saisonal bedingt oder eine schlecht geplante Ernährungsweise. Angereicherte Lebensmittel können mangelhaften Zufuhren also bei jeder Ernährungsform entgegenwirken.
In den USA ist es beispielsweise gängig, Kuhmilch mit Vitamin D anzureichern. Sojamilch wird außerdem mit Kalzium, Vitamin A und D angereichert und weist somit ein ähnliches Nährstoffprofil wie Kuhmilch auf, wobei sie sogar ein vorteilhafteres Fettsäuremuster hat. In Richtlinien wird Sojamilch deshalb der Lebensmittelgruppe “Milchprodukte” zugeordnet und für alle Ernährungsweisen ausdrücklich empfohlen1. Soja ist ein gesundheitsförderndes Lebensmittel, das bereits seit Jahren in Deutschland angebaut wird. Dieses Beispiel zeigt das enorme Potenzial von Lebensmittelanreicherung für Gesundheit und Ökologie.
Es könnte beispielsweise nur ein gewisser Prozentsatz an Produkten angereichert werden, so dass die Konsument*innen selbst entscheiden können, welches Produkt sie gerade brauchen. Um eine gesundheitsschädigende Überdosierung zu verhindern, hat das Bundesamt für Risikobewertung bereits Höchstmengen definiert, die sich an den Obergrenzen der Europäischen Lebensmittelbehörde orientieren: https://www.bfr.bund.de/de/bewertung_von_vitaminen_und_mineralstoffen_in_lebensmitteln-54416.html
Wir fordern daher, die Anreicherung mit bestimmten Nährstoffen zu fördern, um die Versorgung zu verbessern.

Quellen:
1 vgl.: U.S. Department of Health and Human Services and U.S. Department of Agriculture (2015): 2015–2020 Dietary Guidelines for Americans. 8th Edition. December 2015.